Die Geschichte der Menschheit ist eng mit der Gewinnung von Stoffen aus der Natur verbunden. Der Gonzen bei Sargans ist die wichtigste Lagerstätte der Schweiz in Bezug auf Eisenerz. Das Gestein fand deshalb schon vor mehr als 2000 Jahren das Interesse von Erzgräbern. Bereits aus römischer Zeit sind geschmolzene Eisenstücke vom Gonzen bekannt. Über den Abbau sind wir seit dem Mittelalter informiert. 1396 wird das Bergwerk erstmals in einer Urkunde erwähnt. Der Abbau des Sarganser Erzes geschah zunächst hoch oben an der Felswand. In gefährlicher und anstrengender Arbeit wurde hier im Tagbau, später mit Hilfe des Feuers, der wertvolle Rohstoff gewonnen. Mit Schlitten transportierte man die Erzsteine ins Tal und schmolz sie ein. Verhüttungsöfen standen in Plons, Flums oder in Murg. Ab 1919 förderte man Erz im Stollen auf Naus (1000 m ü.M.), seit 1953 mit einem Basisstollen in Vild. Aus wirtschaftlichen Gründen musste der Betrieb 1966 eingestellt werden, seit 1983 ist er touristisch wieder zugänglich. Das hier bestehende ufbereitungsgebäude wurde 1921 errichtet. Der Holzbau brannte 1939 nieder und wurde ein Jahr später in der heutigen Form wieder aufgebaut. Die Anlage ist ein markanter industriegeschichtlicher Zeuge von überregionaler Bedeutung. Das Gebäude stand im Zusammenhang mit der Seilschwebebahn ab Naus; im Wald am Horizont ist noch heute die Schneise der Seilbahn erkennbar. Hier wurde Erzgestein gewaschen, sortiert und gelagert. Das Eisenbergwerk am Gonzen bildete über Jahrhunderte einen wichtigen Pfeiler der Sarganserländer Wirtschaft.
Besichtigung des Bergwerks
Museum frei zugänglich zu den Öffnungszeiten des Restaurants Bergwerk, Vild
Di–Sa 11–23 Uhr, So 11–17 Uhr
Tel. +41 81 710 68 61
Mehrstündige Führungen im Bergwerk auf Anmeldung beim Verein Pro Gonzenbergwerk,
Tel. + 41 81 723 12 17
www.bergwerk-gonzen.ch
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